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Einführung - Das Internet - DNS-Server

1. Die Sache mit dem Auskunftscomputer

Ich hoffe, ihr habt euch hier das Mausvideo angesehen. Denn nun kommen wir zu einer Sache, mit der man zwar als Webentwickler eher selten zu tun hat, sie aber trotzdem so wichtig ist, dass ich sie erklären möchte. Da es hier (wieder mal) nur um die Grundlagen geht, werde ich auf die Feinheiten nicht eingehen. Und wenn ein Admin deswegen rummosert, ja ich weiß.

2. IP-Adressen

Wie im Video schon angesprochen, können Computer sehr gut mit Zahlen umgehen, aber nicht mit Namen. Bei Menschen dagegen läuft das genau anders herum. Außer bei mir. Wenn ich früher ein Mädchen in der Disco kennen gelernt hatte, so wusste ich am nächsten Tag zwar noch ihre Telefonnummer, nur der Name war mir entfleucht. Das wäre zwar von der Kommunikation her kein Problem gewesen, hätte aber meinerseits zu peinlichen Momenten im Falle eines Anrufs geführt.

Also jeder Server ist im Internet mit einer eindeutigen IP-Adresse ausgestattet. Dabei handelt es sich derzeit hauptsächlich immer noch um einen punktgetrennten (*) vierstelligen Zahlenblock, der jeweils von 0 bis 255 reicht. So hat www.google.de die Adresse 173.194.70.94 (Stand 30.11.2013). Allerdings wurden Teile dieses Adressraums für besondere Zwecke reserviert. So ist zum Beispiel der Bereich 192.168.x.x für interne Netzwerke vorgesehen.

* Das nennt sich übrigens IPv4. Allerdings reicht die maximale Anzahl von Adressen bald nicht mehr aus, so dass derzeit mehr oder weniger fleißig an der Umstellung auf IPv6 gearbeitet wird.

3. DNS-Server

Da sich Menschen normalerweise Zahlen nicht so gut merken können, gibt es das Domain Name System. Damit wird jeder IP ein Name zugeordnet. Oder genauer gesagt, man kann einer IP mehrere Namen zuweisen. Und für die Verwaltung sind oben genannte Server zuständig. Um mal bei dem Beispiel mit dem Mädchen aus der Disco zu bleiben, muss man sich das so vorstellen. Ich als der große Zahlenmerker muss miterleben, wie ein Kumpel von mir ein tolles Mädel anbaggert und ich bekomme alle Details mit.

Am nächsten Tag fragt er mich dann "Ei hömma" (hör mal), wie war noch mal die Telefonnummer von der Schnecke gestern Abend, der ..." wie auch immer sie geheißen haben mag. Darauf hin teile ich sie ihm mit. Gut ich könnte sie ja selber anrufen, aber in diesem Beispiel bin ich ein Computer und völlig asexuell. Außerdem interessiert mich das Gespräch (als Computer) einen Dreck, ist nicht mein Job.

Technisch gesehen bin ich also in diesem kruden Beispiel ein DNS-Server, der einem Client zum gewünschten Namen eine "Telefonnummer", vulgo IP-Adresse liefert. Gut, das Beispiel hinkt ein wenig, darum will ich noch mal das Prinzip veranschaulichen.

Illustration

DNS

Irgendjemand tippt also www.google.de in die Adressleiste des Browsers. Dann wird über eine DNS-Abfrage die IP des eigentlichen Rechners ermittelt und dann erst erfolgt der direkte Zugriff darauf. Ein Rechner alleine muss es nicht sein, das können auch mehrere sein, wenn sie zum Beispiel zu einem so genannten Cluster zusammen schließt. Aber das ist nun wirklich ohne Belang für uns.

4. Und wofür das Buhei?

Gute Frage. Wie ich eingangs schon sagte, hat man normalerweise als Webentwickler damit nicht sehr viel zu tun. Es gibt eigentlich nur eine Situation, wo man davon betroffen ist. Nämlich bei einem Umzug des eigenen Internetauftritts auf einen anderen Server. Das passiert zum Beispiel bei einem Providerwechsel, oder unter Umständen wenn man sich ein höherwertigeres Webhosting-Angebot holt.

Denn über eines müsst ihr euch im Klaren sein. Die IP-Adressen sind an Rechner gebunden. Wandert der eigene Auftritt also von einem zum anderen, so muss jedes Mal der entsprechende Eintrag geändert werden. Und da es mittlerweile zigtausend DNS-Server gibt, kann es mehrere Tage dauern, bis die alle auf den aktuellen Stand gebracht worden sind. Keine Angst, das geschieht automatisch, benötigt aber trotzdem Zeit.

Und je nachdem welchen DNS-Server jemand "benutzt", kann es während besagter Übergangszeit dazu kommen, dass der euren Auftritt nicht findet. Ach ja, wer sein Testsystem auf einem Zweitrechner einrichtet, dem wird das hier erläuterte Wissen auch helfen bei der Konfiguration des Client-Rechners. Dazu aber später mehr.

5. Ein paar weitere Infos

Da IP-Adressen mittlerweile ziemlich knapp geworden sind, liegen sehr oft mehrere(!) Internetauftritte auf einem Rechner, der nur über eine öffentliche IP verfügt. Wie man dann trotzdem noch unterscheiden kann, zeige ich euch demnächst in einem Tutorial.

Wer von euch, und sei es nur aus Neugier, wissen möchte, wie man an die IP eines Auftritts kommt, der kann das ganz leicht herausfinden. Benutzer von Linux oder Mac OS X nehmen dazu die Konsole/Shell oder das Terminal. Windows-User dagegen rufen die DOS-Kommandozeile auf ("Start" -> "Ausführen" -> "cmd.exe"). Und dann tippert man einfach folgenden Befehl ein: ping www.peterkropff.de. Ganz egal, ob man eine Antwort bekommt, das Ergebnis sieht dann in etwa so aus.

Ping

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