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Suchmaschinenoptimierung - Mythen und Märchen

1. Die Abschnitte

2. Leichen

... bleiben oft über Jahrhunderte oder –tausende im Gedächtnis der Menschen erhalten. Und das ist auch gut so. Nur beim Thema Suchmaschinenoptimierung ist das nicht so prickelnd. Da werden immer und immer wieder längst verweste Körper aus ihren Grüften geholt, in den Giftküchen der Unwissenden oder PR-Profis erneut zum Leben erweckt, um sie dann einer staunenden Öffentlichkeit als "brandheißen" Tipp zu verkaufen.

Um diesen Gestalten nun ein für alle Mal das Wasser abzugraben, werde ich euch mit einigen dieser Entschlafenen konfrontieren, auf dass ihr in ihr wahres verschrumpeltes Antlitz schauen könnt.

3. Keywords

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis … als sich kluge Leute zusammensetzten und fragten, wie man der ständig wachsenden Informationsflut im Internet Herr werden könnte. Das Ergebnis war ein Meta-Tag, in dem jeder eintragen konnte, welche Schlüsselwörter bei seinem Auftritt besonders wichtig waren. Dies wurde alsdann ausgiebig von den Suchmaschinen genutzt.

Leider führte das dazu, dass es besonders eine Branche übertrieb, die ihr Geld mit leicht bis gar nicht bekleideten Menschen verdient(e). Gab man zum Beispiel "Steffi Graf + Bälle" bei Altavista ein, so hatten die ersten 50 Treffer mit Steffi Graf gar nichts und mit Bällen nur im weitesten Sinne des Wortes zu tun.

Und dann kam Google. Die waren tatsächlich die Ersten, die versuchten, den Inhalt(!) einer Seite zum Maßstab zu nehmen. Das erklärt auch deren Erfolg. Zum ersten Mal seit Langem konnte man sich wieder sicher sein, auch die Informationen zu finden, nach denen man suchte, und nicht irgendwelchen Schweinkram vorgesetzt bekam. Auch wenn der von Zeit zu Zeit mal ganz nett war.

Darum lasst euch eins gesagt sein. Keywords bringen heutzutage gar nichts mehr! Wichtig dabei ist auch, dass Suchmaschinen sie ignorieren, wenn sie nicht(!) zusätzlich auf der jeweiligen Seite auftauchen. Darum sollte man sie auch nicht mehr allgemein nutzen, sondern wenn überhaupt für jede einzelne Seite anpassen. Denn man kann sie allenfalls noch als zusätzliches Unterstützungsmittel ansehen, wo man Suchmaschinen sagen möchte.

"Guckst du hier. Das sind meine wichtigen Schlüsselwörter. Die anderen jucken mich nicht."

Vielleicht verhindert man dadurch, dass man bei artfremden Suchbegriffen nicht ganz weit oben landet. Mehr aber auch nicht. Beispiel gefällig? Anlaufstellen Orgasmusprobleme. Na, meinen Auftritt gefunden? OK, ist vielleicht kein repräsentatives Beispiel, es geht hier aber nur ums Prinzip.

4. Weitere Meta-Tags

Auch das ist eine der vielen Schauermärchen, die immer noch durch die Gegend geistern. Es gibt sogar diverse Online-Tools, die das Ranking einer Seite bei diversen Suchmaschinen überprüfen und dann anschließend rummosern, dass die Meta-Tags fehlen. Da treten dann zig Merkbefreite auf den Plan und bieten an, diese ach so wichtigen Ergänzungen vorzunehmen, natürlich gegen Bezahlung. Noch mal ein paar Beispiele gefällig?

<meta name="robots" content="index,follow">

Bedeutet Seite auslesen, allen Links folgen. Überflüssig wie ein Kropf(f)! Suchmaschinen grasen sowieso alles ab, was sie finden. Und wenn man den Zugriff beschränken will, so sollte man eine robots.txt nehmen. Es gibt auch noch die Möglichkeit, mit nofollow zu arbeiten. Aber nichtsdestotrotz ist obige Anweisung Humbug.

<meta name="revisit-after" content="5 days">

Damit sollte man den Robots einer Suchmaschine anweisen, doch bitte nach fünf Tagen wieder vorbei zu schauen. Ist auch völlig sinnfrei. Das entscheiden Suchmaschinen selber. Die jucken eure Einträge nicht die Bohne.

<meta name="description" content="Die Beschreibung meines Auftritts">

Dies ist die Kurzbeschreibung des Inhalts einer Seite. Dies dient einzig und allein der zusätzlichen Unterstützung des Benutzers. Wenn man zum Beispiel einen Suchbegriff eingibt, der zwar im Domain-Namen steckt, aber auf der Seite selber nicht auftaucht, so greifen Suchmaschinen auf diese Beschreibung zurück. Man sollte sie zwar nutzen, auf das eigentliche Ranking aber haben sie meiner Meinung nach nur sehr wenig Einfluss. Vor allem dann nicht, wenn sie auf jeder Seite identisch ist. Ganz im Gegenteil, sie werden in diesem Fall bei der Suche sogar weitgehend ignoriert. Wieder mal ein Beispiel dazu? Einführung in die Internetentwicklung.

Steht bei mir auf jeder Seite in der Beschreibung. Und, seht ihr mich? Wahrscheinlich nicht. Allerdings ändert sich mein Ranking alle paar Monate. Die einzige Möglichkeit description sinnvoll für Sumas zu verwenden, besteht darin, für jede Seite eine individuelle Beschreibung einzubauen.

5. Anmeldung bei zig Suchmachinen

War früher ein echter Knaller. Da gab es sogar kostenpflichtige Programme, die das automatisch erledigten. Heute ist das schlichtweg unsinnig. Da durchforsten sich Suchmaschinen gegenseitig und besorgen sich so ihre Informationen. Auch suchen sie das Internet ständig nach neuen Seiten ab, so dass man sich eigentlich nirgendwo mehr anmelden muss. Ganz im Gegenteil. Die Dinger sind so gefräßig, dass man sogar explizit darauf hinweisen muss, was denn bitteschön nicht(!) erfasst werden soll. Wen es beruhigt, der soll sich bei Google anmelden, das reicht völlig aus.

6. Der Page-Rank

Ist das einzige Kriterium, das zählt. Behaupten zumindest die Leute, die versuchen, damit Geld zu verdienen. Das Resultat waren lange lange Zeit riesige Linkfarmen, wo Kreti auf Pleti verwies und umgekehrt. Das funktionierte anfangs auch ganz gut, bis Google dem einen Riegel vorschob und eine genauere Überprüfung vornahm. Mit dem Ergebnis, dass viele nicht nur eine Menge Geld sondern auch ihr vormals guten Ranking verloren. Mittlerweile ist man sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat die Überprüfung noch mehr verfeinert.

Und eines könnt ihr mir glauben. So wichtig ist der nun wieder auch nicht. Das kann ich jeden Tag bei meinem eigenen Auftritt sehen, denn in vielen Fällen stehe ich trotz eines geringeren Page-Ranks deutlich vor Seiten, die einen wesentlich höheren haben. Die Details dazu kommen später beim entsprechenden Abschnitt.

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